PM Bilanz

„Wir sind jetzt ganz in der Mitte angekommen“:
Festival Kultur vom Rande zog wieder 6.000 Besucher an

Reutlingen – Mit der Aktion „Trommeln für die Kunst“ auf dem Reutlinger Marktplatz und dem Auftritt des größten bisher eingeladenen Ensembles ist das 5. internationale Festival „Kultur vom Rande“ am Samstag zu Ende gegangen. In acht Tagen haben mindestens 6.000 Besucher die 27 Einzelveranstaltungen zum Motto „Ab in die Mitte!“ im Kulturzentrum franz.K, im Spitalhof, in der Pomologie und auf den Straßen der Altstadt gesehen. Gut 600 Teilnehmende haben die 15 Workshops und weitere Mitmach-Aktionen besucht. An den Aufführungen, Kunstprojekten, Ausstellungen und am Mitmach-Programm wirkten zusammen mehr als 400 Künstler und Akteure mit. Auf der Bühne und beim Straßentheater traten 11 Ensembles aus acht Ländern auf. Rund 100 Helfer sorgten für den reibungslosen Ablauf.

„Wir sind mit unserem Festival jetzt ganz in der Mitte angekommen“, ziehen die beiden Organisatorinnen Elisabeth Braun und Rosemarie Henes eine erste Bilanz. „Der Zuspruch des Publikums und die Vernetzung mit kunst- und kulturschaffenden Institutionen in der Stadt waren und sind einfach umwerfend. Mehr Mitte kann man kaum wollen.“

Insbesondere die „Baustelle Kunst“ am Reutlinger Rathaus habe dem Festival dieses Mal eine neue Dimension verliehen. „Hier stand nicht Präsentation oder Aufführung im Mittelpunkt, sondern es war eher ein Künstlerdorf, in dem Neues entstand und sich Ideen gegenseitig befruchtet haben“, resümiert Elisabeth Braun. Fünf unterschiedliche Ateliers und Kunstwerkstätten, die mit Menschen mit Behinderung arbeiten, haben sich hier fünf Tage lang open air betätigt und gegenseitig inspiriert.

Am gemeinsamen Abschlussnachmittag unter dem Motto „Trommeln für die Kunst“ standen am Samstag nicht nur die daraus hervorgegangenen Skulpturen und Werke im Mittelpunkt – rund 150 Trommler verliehen den Abschlusspräsentationen einen mitreißenden Rhythmus, der zahlreiche Schaulustige auf dem Marktplatz anzog. Mit dem Auftritt der Amici Dance Theatre Company aus London mit 58 Beteiligten ging am Abend im franz.K auch das Theaterprogramm mit einem fulminanten Abschluss zu Ende.

„Wir haben erreicht, dass ganz unterschiedliche Menschen ihre künstlerische Arbeit präsentiert, gemeinsam experimentiert und gefeiert haben. Dabei wurden Grenzen überwunden, und wir sind gemeinsam in der Mitte angekommen“, freut sich Rosemarie Henes über die enorme Resonanz auf das Festival. Wann genau in Reutlingen „Kultur vom Rande“ erneut auf dem Programm steht, steht allerdings noch nicht im Detail fest. „Vielleicht gibt es in drei Jahren das nächste Festival; wir können uns aber auch vorstellen, in der Zwischenzeit mit anderen Veranstaltungsformen zu experimentieren“, sagt Elisabeth Braun, die trotz ihrer anstehenden Emeritierung als Sonderpädagogik-Professorin die ehrenamtliche künstlerische Leitung des Festival behält.

Veranstalter und Partner

Kultur vom Rande 2011 wurde gemeinsam veranstaltet von

  • BAFF (Bildung, Aktion, Freizeit, Feste), getragen von der Lebenshilfe Reutlingen e.V. und der BruderhausDiakonie, Reutlingen
  • Fakultät für Sonderpädagogik der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg/Reutlingen
  • Kulturamt der Stadt Reutlingen

in Kooperation mit

  • Landesverband Baden-Württemberg der Lebenshilfe für Menschen mit Behinderung e.V.
  • Volkshochschule Reutlingen
  • Kulturzentrum franz.K, Reutlingen
  • Kunstmuseum Spendhaus, Reutlingen
  • Stadtbibliothek Reutlingen
  • Theater Reutlingen Die Tonne
  • Biosphärenwoche Schwäbische Alb

Das nichtkommerzielle Festival wird durch Sponsoren und Unterstützer finanziert, insbesondere durch die Aktion Mensch, die Stadt Reutlingen, die Sparkassen-Finanzgruppe aus Kreissparkasse Reutlingen, Sparkassen-Versicherung und Landesbausparkasse, die Würth-Gruppe, den Körperbehindertenverein Reutlingen und die Körperbehindertenförderung Neckar-Alb sowie zahlreiche weitere Förderer.

Kultur vom Rande steht von Anfang an unter der Schirmherrschaft von Carmen Würth aus Künzelsau.

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