PM2 Programm

Kultur vom Rande 2019/2020 – Alles in Bewegung

Noch zwei „Steps“ und ein Festival zum Finale: das Programm im Jubiläumsjahr „20 Jahre Kultur vom Rande“

Reutlingen – Über ein ganzes Jahr hinweg haben sich die einzelnen Veranstaltungen zu „20 Jahre Kultur vom Rande“ wie Perlen an eine Schnur gereiht, begonnen mit dem Open-Air-Kunstprojekt ParkArt I im Mai 2019. Jetzt nähert sich das Jubiläumsjahr seinem Finale: Zwei „Steps“ stehen noch aus, bevor im Mai 2020 ein sechstägiges Festival über die Bühne geht, an dem ein weiteres Mal regionale und internationale Tanz- und Theaterensembles im Mittelpunkt stehen, in denen Menschen mit und ohne Behinderung auf unterschiedlichste Weise künstlerisch kreativ sind.

Step 6: Un-Label mit „Present“ – Tanztheater vom Feinsten

Am Sonntag, 15. März, gastiert die Un-Label Performing Arts Company aus Köln um 18 Uhr im Theater Reutlingen Die Tonne in der Jahnstraße. Mit künstlerischer Innovation und Vielfalt in Tanz, Theater und Musik hat sich die inklusive Gruppe einen Namen gemacht. Künstler mit und ohne Behinderung aus ganz Europa gehören ihr an, drei von ihnen gestalten das Stück „Present“. In diesem Tanztheater widmen sie sich der Wahrnehmung von Zeit und der subjektiven Konstruktion von Gegenwart. Barrierefreiheit wird dabei neu gedacht: Hilfsmittel werden Teil der Inszenierung und damit selbst zu Kunst.
Kooperationspartner: Theater Reutlingen Die Tonne

Step 7: Wheelchair-Skating, Hip-Hop & Co. – Abheben im und am Skatepark

Finale: Internationales Kultur-Festival für Menschen unabhängig von Behinderung und Benachteiligung

Am Samstag, 28. März, stehen den ganzen Tag lang junge Akteure und junges Publikum im Mittelpunkt: Rund um den Skatepark an der Stadthalle kann man zwischen 11 und 19.30 Uhr zuschauen, staunen und mitmachen – und zum Beispiel den Skatepark mit dem Rollstuhl erkunden. Und nicht nur erkunden: David Lebuser aus Hamburg, Deutschlands erster professioneller Wheelchair-Skater, und seine Partnerin Lisa Schmidt zeigen, wie man mit dem Rolli auch abheben kann. Daneben gibt es Workshops in Rap, Hip-Hop-Tanz und Graffiti-Sprayen und danach erst eine offene Bühne und dann Shows von David Lebuser und dem TALK-Projekt – und das alles kostenlos.
Kooperationspartner: TALK-Projekt; FEDER; Amt für Schulen, Jugend und Sport der Stadt Reutlingen

Vom 5. bis 10. Mai gibt es dann ein klassisches Kultur-vom-Rande-Festival – und doch ist der Inhalt ganz neu. Das beginnt bereits mit einem Auftakt voll lebendiger Geschichten in der Stadtbibliothek, garniert mit einem Auftritt des Comedians im Rolli, Tan Caglar. In Kooperation mit dem Programmkino Kamino folgt ein Film-Tag, bevor es dann mit Theater und Tanztheater losgeht: Insgesamt fünf Stücke sind eingeladen, darunter die Uraufführung des Tonne-Projekts „Hierbleiben … Spuren nach Grafeneck“, das noch im Entstehen begriffen ist, auf dem Reutlinger Marktplatz. Hinzu kommen zwei Aufführungen eines Erlebnistheaters, die besonders für Menschen geeignet sind, die mit Bildern und Sinneseindrücken mehr anfangen können als mit gesprochenen Texten.

Zu den Gastspielen zählt das Berliner Theater RambaZamba mit „Der Drache“, einer Inszenierung des Märchens von Jewgeni Schwarz. Das Ensemble Blinde Passagiere aus Hamburg präsentiert „Roter Rausch auf Cuba – ein Singspiel im Trip der 60er“. In „Die Verwandlung“ interpretiert die französische Gruppe Compagnie Infra Kafkas gleichnamige Erzählung mit Formen aus goldglänzenden Rettungsdecken. Und für „Ich war einmal. Nun bin ich.“ haben sich die drei renommierten Tanztheater-Ensembles BewegGrund (Schweiz), Danza Mobile (Spanien) und tanzbar_bremen zusammengeschlossen, untereinander Choreografen getauscht und sich des Themas Erinnern angenommen.

An zwei Tagen finden mit ParkArt II Open-Air-Kunstworkshops in der Pomologie statt, bei denen sich jede und jeder unter Anleitung und Unterstützung im Freien künstlerisch betätigen kann. Und mit einem geführten Spaziergang auf den Spuren des Reutlinger Künstlers HAP Grieshaber gelangt man über mehrere Stationen von der Achalm bis ins Spendhaus, wo man die Druckerpresse des Holzschneiders ausprobieren kann.

Außergewöhnliche Begegnungen

Rund um Aufführungen, Workshops und Aktionen steht der Austausch zwischen Künstlerinnen und Künstlern, Menschen mit Behinderung, Angehörigen oder Mitarbeitern aus Einrichtungen, kurz allen Interessierten im Mittelpunkt. Möglichkeit dazu besteht etwa am Kaffeehäusle in der Pomologie. Hier bieten sich regelmäßig einmalige Gelegenheiten zum Erleben, zum Mitmachen und zu außergewöhnlichen Begegnungen.

Veranstalter:

Kultur vom Rande wird gemeinsam veranstaltet von

  • BAFF (Bildung, Aktion, Freizeit, Feste), getragen von der Lebenshilfe Reutlingen e.V. und der BruderhausDiakonie
  • Fakultät für Sonderpädagogik der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg
  • Kulturamt der Stadt Reutlingen

zusammen mit zahlreichen regionalen Kooperationspartnern.

Das nichtkommerzielle Festival wird durch Förderer und Unterstützer finanziert, allen voran die Aktion Mensch und die Kreissparkasse Reutlingen.

Seit 2019 steht Kultur vom Rande unter der Schirmherrschaft des Reutlinger Oberbürgermeisters Thomas Keck.

Weitere Informationen: www.kultur-vom-rande.de

Kontakt – Ihr Ansprechpartner für Pressefragen:
Gerhard Schindler, Telefon 0177 3637038, presse@kultur-vom-rande.de