Rückblick auf ein tolles Festival

"Über den Wolken", Theater Die Blindgänger. Foto: Gerhard Schindler

"Über den Wolken", Theater Die Blindgänger. Foto: Gerhard Schindler

Jetzt liegt unser Festival schon wieder einige Wochen und sogar Monate zurück – doch die Erinnerungen sind noch so frisch, als wäre es gestern erst zu Ende gegangen. Kultur vom Rande 2011 war ein tolles Festival! Voller Höhepunkte, großer und kleiner. Und gleichzeitig ist es dem Motto „Ab in die Mitte!“ voll gerecht geworden: Mit so viel Schwung wie das Männle im Logo ist das Festival mitten im öffentlichen Leben von Reutlingen gelandet.

Das fing schon mit den Schauplätzen an. Weil auf dem Bruderhausgelände ja die neue Stadthalle gebaut wird, hatte das fünfte Festival Kultur vom Rande keinen zentralen Standort, sondern bewegte sich zwischen drei Haupt-Orten hin und her: dem Kulturzentrum frank.K mit voll ausgestatteter Bühne und perfekten Auftrittsbedingungen; der Pomologie, in der diesmal das Zirkuszelt für Verpflegung, Begegnung und Kleinkunst stand; und rund um den Marktplatz, wo sich Kunstwerkstätten, Straßentheater und Workshops abwechselten, bis sie zum gemeinsamen Abschlusshöhepunkt „Trommeln für die Kunst“ mit 150 Trommlern zusammenkamen.

Unsere Obertrommler Uhuru, Joachim Fuchs-Charrier und Mirko Schurig (von links). Foto: Gerhard Schindler

Unsere Obertrommler Uhuru, Joachim Fuchs-Charrier und Mirko Schurig (von links). Foto: Gerhard Schindler

6.000 Besucher an acht Tagen, 27 Einzelveranstaltungen und 15 Workshops, 400 mitwirkende Künstler und Akteure, 11 auftretende Ensembles aus 8 Ländern und mindestens 100 freiwillige Helfer – allein die Zahlen des Festivals sind schon beeindruckend.

Für ganz viele Menschen waren es allerdings die Begegnungen während der Festivaltage, die sie am meisten beeindruckt haben – unterhaltsame und ergreifende, erheiternde und inspirierende Begegnungen: bei der „Baustelle Kunst“ am Rathaus zum Beispiel, wo man mit den Künstlerinnen und Künstlern der verschiedenen Ateliers nicht nur sprechen, sondern auch kreativ sein konnte; am Rande des Straßentheaters auf der Wilhelmstraße, wo man gemeinsam gestaunt und gelacht hat; Begegnungen mit einer Wuschelpuppe im abgedunkelten Zelt des Snoezeltheaters im Spitalhof, mit einem roten Sofa direkt in der Fußgängerzone oder mit einem Schauspieler in der Pomologie, der aus einem Baum heraus Gedichte vorlas, obwohl es regnete; und viele, viele Begegnungen mit und unter Menschen, die sich mehr mit den Herzen als mit den Ohren verstanden.

... im Wechsel mit athletischer Schnelligkeit. Foto: Gerhard Schindler

... im Wechsel mit athletischer Schnelligkeit. Foto: Gerhard Schindler

Das Programm war erneut in jeder Hinsicht vielseitig. Es reichte vom Einzelkünstler Mark Goffeney aus Kalifornien, der mit seinen Füßen ganz Erstaunliches auf der Gitarre spielte – bis zur größten Gruppe, die je zu Kultur vom Rande gereist ist: der Amici Dance Theatre Company aus London mit 50 Darstellern in ihrer überwältigenden Zirkus-Show. Und es traten berühmte Leute in Erscheinung – etwa Professor Dr. Max Fuchs, der Präsident des Deutschen Kulturrats – und weniger bekannte Leute, die ebenfalls einen mutigen Beitrag leisteten: wie der Mann im Rolli, der am Ende von Mark Goffeneys Show nach vorne rollte und sagte, es käme nicht so sehr darauf an, wie man geboren werde, sondern was man aus sich mache.

Gut besuchte Veranstaltungen eines Festivals, das in der Reutlinger Innenstadt unübersehbar war – da ziehen auch die beiden Chef-Organisatorinnen ein überaus erfreutes Fazit: „Wir sind mit unserem Festival jetzt ganz in der Mitte angekommen“, sagen Elisabeth Braun und Rosemarie Henes gemeinsam. „Der Zuspruch des Publikums und die Vernetzung mit kunst- und kulturschaffenden Institutionen in der Stadt waren und sind einfach umwerfend. Mehr Mitte kann man kaum wollen.“

"La Bateria de Maria", Theater Maatwerk (Rotterdam). Foto: Gerhard Schindler

"La Bateria de Maria", Theater Maatwerk (Rotterdam). Foto: Gerhard Schindler

Wie bei jedem Festival gibt es auch für Kultur vom Rande 2011 eine lange Liste an Veranstaltern und an Organisatoren, Sponsoren und Unterstützern, ohne die es nicht funktioniert hätte. Deshalb sagen wir diesen allen und jedem persönlich an dieser Stelle noch einmal ganz herzlichen Dank!

Und es geht weiter: Im Moment arbeiten wir noch an einer Festival-Dokumentation. Die braucht aber noch ein wenig Zeit. Und wann und in welcher Form das nächste Festival Kultur vom Rande geplant wird – auch dazu wird alles hier stehen, sobald es Neues gibt. Wir freuen uns schließlich schon auf ein Wiedersehen!

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